Wall Street

Wall StreetWelches Wissen haben Sie über die Wall Street?

Seit der Finanzkrise ist der wichtigste Finanzmarkt der Welt in aller Munde. Aber wissen Sie etwas über die Wall Street zu sagen oder über die vielen anderen Börsen, auch in Deutschland? Wer Geld anlegen möchte und sich für die Welt des Geldes interessiert, findet hier eine Zusammenfassung rund um Börse, Geldhandel und Wall Street.

Die Wall Street liegt im berühmten New Yorker Stadtteil Manhattan. Der Name der Straße hat überhaupt nichts mit Geld zu tun. Der “Stadtwall“, also der Schutzwall der Stadt, verlief hier. Dieser sollte das so genannte “Neu-Amsterdam“ seit 1652 schützen. Heute ist dort die Innenstadt, da sich New York in alle Richtungen gigantisch ausgebreitet hat.

Bekannt ist das gesamte Viertel, nicht nur die Straße, denn der “Finance District“ ist inzwischen eine regelrechte “Stadt in der Stadt“, und die Wall Street liegt mittendrin. Wer denkt, die Börse sei etwas Neuzeitliches, der irrt. Bereits am 17. Mai 1792 wurde diese Börse gegründet, und zwar durch einen Zusammenschluss von 24 Aktienhändlern. Allerdings zog sie erst 1903 in das heute so berühmte Gebäude in der Wall Street (Im Vergleich dazu: die erste Börse Deutschlands war die in Augsburg 1540 gegründete.) Die Börse hat sich so rasend schnell vergrößert, dass schon 1886 über eine Million Wertpapiere gehandelt wurden. Der Umfang stieg stetig an, aber eine solche Ausnahmesituation wie es 2007 hier gab, ist auch für die Wall Street nicht normal. Am 16. August des Jahres gab es das bisher höchste Handelsvolumen. Es wechselten 5.799.792.281 Aktien den Besitzer.

Übrigens haben auch die USA einen wichtigen Aktienindex, vergleichbar dem deutschen DAX. Dieser heißt Dow Jones Industrial Average. Daneben gibt es zahlreiche andere, wie den Nasdaq, der nur für Technologie-Werte steht. Vergleichbares gibt es in der ganzen Welt. Beispielsweise den FTSE in Großbritannien oder den Nikkei-Index in Japan. Der Dow Jones stieg 1906 erstmalig über den Wert von 100. Bereits 1956 lag er erstmals über 500 Punkten, und 1987 konnte die 2.000-Punkte-Marke überschritten werden. Im turbulenten Jahr 2007, und zwar am 19. Juli, stieg der Aktienindex zum ersten Mal über die 14.000-Punkte-Marke. Inzwischen hat er allerdings mit schweren Verlusten zu kämpfen und liegt bei unter 9.000.

Die ersten Aktienhändler hatten übrigens noch erschwerte Bedingungen. Vor Internet und Fax mussten sich die hier Tätigen damit zufrieden geben, in den Anfangsjahren kein Telefon und noch nicht einmal elektrisches Licht zu haben. Allerdings gab es schon ab 1867 einen Börsenticker. Mit diesem werden auf großen Anzeigentafeln die aktuellen Werte angezeigt. Heute laufen sie oft über den Bildschirm vom Fernseher oder sind auch im Internet präsent.

Noch nie in ihrer Geschichte blieb die New Yorker Börse außerplanmäßig geschlossen – bis zum 11. September 2001. Die Terroranschläge, die die Welt erschütterten, hatten zur Folge, dass die Wall Street für drei Tage geschlossen blieb, bis die ganze Welt und vor allem New York sich soweit von dem Schock erholt hatte, dass sie wieder an etwas anderes denken und sich darauf konzentrieren konnte.

Die Börse an sich ist ein organisierter Markt. Der Begriff im engeren Sinne spezialisiert sich noch nicht auf Geld, denn gehandelt werden kann mit Wertpapieren, aber auch Rohstoffen oder anderen Waren. Hier treffen die Nachfrage und das Angebot aufeinander. Eine Vermittlung findet durch einen Makler statt. Außer den Warenbörsen und denen für Wertpapiere gibt es noch Terminbörsen und Devisenbörsen, bei denen Fremdwährungen gehandelt werden. Etwas weiter gefasst gibt es auch Dienstleistungsbörsen wie beispielsweise Transportbörsen, in denen man sich einen anderen suchen kann, der eine Ware von A nach B transportiert, oder umgekehrt, ein Transportunternehmer seine leere Rückfahrt anbieten kann, um diese mit Waren zu bestücken.

Bleiben wir bei der ursprünglichen Form, der Präsenzbörse, besser bekannt unter dem Namen Parketthandel. Hier treffen die Händler bzw. Makler tatsächlich aufeinander. In Deutschland gibt es davon acht, plus eine Devisen- und eine Warentermin- sowie eine Wertpapierterminbörse. Die acht Standorte sind Frankfurt und München, Stuttgart und Berlin, Düsseldorf und Hamburg, Hannover und Leipzig. Bis zu Zeiten des Nationalsozialismus gab es noch bedeutend mehr, so in Danzig und Breslau, Essen und Halle an der Saale, Magdeburg und an weiteren Orten.

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