DAX- Wie funktioniert der Deutsche Aktienindex?

Der Deutsche Aktienindex (DAX)

Der Deutsche Aktienindex, kurz DAX, ist der wichtigste Aktienindex der Deutschen Börse. Er wurde zum ersten Mal am 01.07.1988 veröffentlicht. Was zunächst nur als Ergänzung zu bestehenden Indizes an der deutschen Börse gedacht war, entwickelte sich rasant zum wichtigsten Leitindex hier zu Lande und ist ebenso international anerkannt. Seit 1999 wird er anhand der sogenannten Xetra-Werte ermittelt.

Der DAX spiegelt die Tendenz wider, ob es mit dem deutschen Aktienmarkt aufwärts, oder abwärts geht. Nur die 30 stärksten deutschen Unternehmen, die rund 80% des an des vorhandenen Kapitals deutscher Gesellschaften repräsentieren, sind im DAX notiert. Dazu zählen z.B. Adidas, Allianz BASF, Siemens und VW. Der Dax setzt sich also aus den Indexen der 30 stärksten Wirtschaftsunternehmen Deutschlands zusammen. Allerdings werden die Kursentwicklungen der einzelnen Unternehmen im DAX unterschiedlich gewichtet.

Wie wird der DAX nun berechnet? Der Berechnung liegt die Laspeyres-Formel zu Grunde. Auf ihrer Basis wird der Preisindex berechnet, denn die im DAX notierten Unternehmen werden unterschiedlich gewichtet. Wie stark der Index eines Unternehmens gewichtet wird hängt zum einen vom Aktienkurs und zum anderen vom Streubesitz ab. Unter dem Streubesitz versteht man die Aktien, die frei am Markt handelbar sind. Es geht also nicht, um den Börsenwert des Unternehmens insgesamt. Die Gewichtung wird schließlich berechnet, indem man den Streubesitz mit dem Aktienkurs multipliziert. Jedoch kann der Index eines Unternehmens nur maximal 10% des DAX ausmachen. Kursveränderungen bei Siemens gehen beispielsweise mit 9,97% Gewicht in den DAX ein, während Schwankungen bei Lufthansa nur 0,87% ausmachen.(Stand: 06.11.2013)

Abschließend bleibt noch die Frage zu klären, unter welchen Bedingungen Unternehmen überhaupt in den DAX aufgenommen werden, bzw. den Leitindex wieder verlassen müssen. Zunächst muss es im Prime Standard gelistet sein und damit internationale Vorgaben zur Transparenz erfüllen. Es muss in Xetra gehandelt werden und der Streubesitz muss mindestens 10% betragen. Des Weiteren werden in Bezug auf den Orderbuchumsatz, der den Maßstab für die Liquidität und Attraktivität einer Aktie bildet, sowie den Streubesitz vier Kriterien herangezogen:

1. Fast-Exit (45/45):

Sollte ein Unternehmen bezüglich eines der beiden Kriterien nicht mehr zu den größten 45 Unternehmen gehört, ein Nicht-Index-Wert beim Streubesitz mindestens Rang 35 und beim Umsatz mindestens Rang 45 erreicht scheidet es aus dem DAX aus.

2. Fast-Entry (25/25):

Wenn ein Unternehmen nach beiden Kriterien mindestens zu den 25 größten Unternehmen gehört, wird es in den DAX aufgenommen.

3. Regular-Exit (40/40):

Ein Unternehmen scheidet aus dem Deutschen Aktienindex aus, wenn es bezüglich eines der beiden Kriterien einen Nicht-Index Wert von mindestens 35 erreicht.

4.Regular-Entry (30/30):

Ein Unternehmen wird neu in den DAX aufgenommen, wenn es nach beiden Kriterien mindestens zu den 30 größten Unternehmen zählt und sofern ein Indexwert existiert, der nach mindestens einem Kriterium nicht mehr zu den 35 größten Unternehmen zählt.

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