Inflationsentwicklung-Begünstigt durch wirtschaftlichen Aufschwung?

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Noch im September wurde die Inflationsrate für Deutschland auf 1,6% geschätzt. Die Prognose für Oktober liegt bei 1,2%. Womit hängt die aktuelle Inflationsentwicklung zusammen? Einerseits wurde die Inflationsrate für September nachträglich auf 1,4% nach unten korrigiert. Grund dafür sind die günstigen Mineralölpreise, die wiederum zu niedrigeren Preisen für Heizöl und Benzin führen. Die Beeinflussungen der Inflationsrate durch die gefallenen Mineralölpreise wurden erst nachträglich eingerechnet.

Des Weiteren spielen andere wirtschaftliche Faktoren eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung der Inflation. Die Wirtschaft lag in weiten Teilen Europas in den vergangenen Jahren am Boden und die Eurozone wurde in eine tiefe Rezession gestürzt. Aktuelle Daten lassen auch in Krisenländern einen vermeintlichen Wirtschaftsaufschwung erkennen. Kritiker sind jedoch überzeugt, dass dieser Trend nur von kurzer Dauer sein wird. Viele Gründe sprechen dafür, dass die Inflation schon bald wieder steigen könnte.

Wegen der positiven Konjunkturdaten wurden in Deutschland unter anderem in der Chemie- und Metallbranche höhere Löhne zwischen den Tarifparteien ausgehandelt. Um die höheren Löhne auszugleichen erhöhen Unternehmen im Regelfall die Preise für ihre Produkte. Gewerkschaften würden dann wieder für einen Ausgleich sorgen wollen. Es könnte zu einer Spirale kommen, bei der Löhne und Preise in die Höhe geschaukelt werden und dadurch die Inflationsgefahr verstärken. Bereits im September sind die Preise für Lebensmittel, im Vergleich zum Vormonat um 4,7% gestiegen. Im Falle einer solchen Spirale müsste die EZB gegensteuern, indem sie den Leitzins erhöht, um Investitionen zu verringern. Doch die EZB betreibt weiterhin eine lockere Geldpolitik, da sie die krisengebeutelten Staaten, wie Spanien, günstig mit Geld versorgen möchte. Dies kann eine negative Inflationsentwicklung zur Folge haben.

Auch die US-Notenbank betreibt eine lockere Geldpolitik und pumpt Milliarden in den Markt. Dieser Trend wird sich unter der neuen Vorsitzenden Janet Yellen vermutlich noch fortsetzten. Die Anleger an den Börsen agieren wie im Rausch. Der DAX bewegt sich auf einem nie dagewesenen Dauerhoch von über 9000 Punkten. Die künstlich geschaffene Liquidität könnte schon bald zu einem großen Problem werden. Eine neue Blase und damit ein neuer Crash droht. Insbesondere in China bahnt sich eine Krise an. Ähnlich wie bei der US-Immobilienkrise steigen die Preise für Immobilien jährlich um knapp 10% und in Metropolen wie Shanghai sogar um 20% an. China hat einen enorm hohen Anteil an der Weltwirtschaft. Sollte die Blase platzen, wird die Euphorie in Europa und in den USA schnell abebben. Dies hätte negative Folgen für die gesamte Weltwirtschaft. Es könnte zu einer neuen Rezession kommen. Ob also der, vor allem künstlich hervorgerufene, wirtschaftliche Aufschwung, die Inflationsentwicklung nachhaltig begünstigt, ist wegen den genannten Gründen höchst fragwürdig.

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